G10abcd auf Spurensuche: Studienfahrt nach Nürnberg und Dachau

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Bericht über die Exkursion nach Nürnberg und Dachau
Eine gemeinsame Fahrt der 10. Klassen zum Reichsparteitagsgelände und zur KZ-Gedenkstätte Dachau

Am Mittwoch, den 14. Mai, haben die vier Gymnasialklassen des 10. Jahrgangs – gemeinsam mit den Lehrkräften Herr Silbach, Frau Aulbach, Herr Jakob, Frau Förster, Herr Schäfer und Frau Fritsche eine zweitägige Exkursion im Rahmen des Geschichtsunterrichts gemacht. Ziel dieser Fahrt war es, die Geschichte des Nationalsozialismus durch den Besuch historischer Orte besser zu verstehen und zu erkennen, wie wichtig es ist, an diese Geschichte zu erinnern, um diese nicht zu wiederholen.

Der Besuch des Reichsparteitagsgeländes in Nürnberg

Früh am Morgen starteten wir unsere Reise mit dem Bus in Richtung Nürnberg. Unser erster Programmpunkt war das ehemalige Reichsparteitagsgelände. Vor Ort bekamen wir eine Führung über das Außengelände, bei der wir viel über die Geschichte und Funktion des Areals erfuhren.

Das Gelände wurde zwischen 1933 und 1938 von den Nationalsozialisten für ihre Parteitage genutzt und diente vor allem zur Inszenierung ihrer Macht. Besonders beeindruckend war die gigantische Kongresshalle, die wie ein antikes Kolosseum aus Stein wirkt. Dort wurde uns erklärt, wie die Nationalsozialisten Architektur als Propagandamittel nutzten, um Größe und Stärke zu demonstrieren. Auch das Zeppelinfeld und die monumentalen Tribünen waren Orte, die wir während der Führung besuchten. Diese Bauten zeigen deutlich, wie sehr das NS-Regime auf Massenaufmärsche und Inszenierungen setzte, um ihre Ideologie zu verbreiten, auch wenn das Gelände nie fertig gebaut wurde und zu großen Teilen zerstört oder bereits zurückgebaut wurde. 

Ankunft in Dachau und Übernachtung in der Jugendherberge

Nach einer kurzen Mittagspause setzten wir unsere Fahrt nach Dachau fort, wo wir in einer Jugendherberge übernachteten. Diese arbeitet eng mit der historischen Gedenkstätte zusammen, die sich für den Erhalt und die Aufarbeitung der Geschichte des Konzentrationslagers Dachau einsetzt. Dadurch hatten wir am nächsten Vormittag die Möglichkeit, an einem interessanten Workshop teilzunehmen.

Workshop zur Geschichte des Konzentrationslagers

Am Donnerstagvormittag wurden wir in kleinere Gruppen eingeteilt, um individuellere Gespräche zu führen und gezielter Fragen stellen zu können. Die Workshop-Leiter*innen erzählten uns viele Details über die Entstehungsgeschichte des Konzentrationslagers Dachau, das bereits 1933 – kurz nach der Machtübernahme Hitlers – als erstes dauerhaftes KZ errichtet wurde. Es diente zunächst zur Inhaftierung politischer Gegner, wurde aber später zu einem Ort systematischer Verfolgung und Vernichtung.

Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau

Nach einer Mittagspause besuchten wir schließlich das Konzentrationslager selbst. In unseren Gruppen bekamen wir eine ausführliche Führung über das Gelände. Dabei wurden wir mit der erschütternden Realität des Lagerlebens konfrontiert. Wir sahen die Baracken, das Eingangstor mit der zynischen Aufschrift „Arbeit macht frei“, das Krematorium und die Ausstellung in dem ehemaligen Wirtschaftsgebäude.

Besonders bewegend war es, mehr über das Leiden der Häftlinge zu erfahren – über die unmenschlichen Lebensbedingungen, die ständige Angst, Gewalt und den Verlust der Würde. Die Führung verdeutlichte nochmal auf eindringliche Weise, die unmenschlichen Bedingungen, aber auch den Mut und die Stärke der Überlebenden.

Rückfahrt und Fazit

Am späten Nachmittag traten wir schließlich unsere Heimreise an. Wir kamen am späten Abend wieder an unserer Schule an. 

Diese Reise war für uns alle eine sehr lehrreich und wir konnten wichtige Erfahrung sammeln. Sie zeigte uns, wie notwendig es ist, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, um das Leid und das Grauen der damaligen Zeit zu verstehen und daraus für die Gegenwart zu lernen. Solche Orte erinnern uns daran, wie wichtig die Werte wie Menschlichkeit, Freiheit und Demokratie für unser Zusammenleben sind.

Charlotte Breitbach  und Anna Spieß (G10C)

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Ein großes Dankeschön geht a Charlotte Breitbach und Anna Spieß aus der G10C für das Verfassen des Berichts.

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14.–15. Mai 2025

Lernen vor Ort, um zu erinnern und Verantwortung zu übernehmen

In der Zeit vom 4. bis 15. Mai 2025 begaben sich die Klassen G10a bis G10d der Goetheschule Dieburg auf eine besondere Studienfahrt – mit einem intensiven Abschluss am 14. und 15. Mai in Nürnberg und Dachau.

Am 14. Mai besuchten die Schüler:innen das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände in Nürnberg. Bei einer zweistündigen Führung setzten sie sich kritisch mit der Ideologie und den Mechanismen der NS-Diktatur auseinander. Die eindrucksvolle Ausstellung und die historische Kulisse des Geländes boten viele Denkanstöße – und unterstrichen, wie wichtig es ist, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, um demokratische Werte heute zu schützen.

Am 15. Mai fand ein besonders bewegender Teil der Fahrt statt: Der Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau. Am Vormittag nahmen die Schüler:innen an einem vorbereitenden Workshop in der Jugendherberge teil, der Raum für Fragen, Gedanken und historische Einordnung bot. Im Anschluss erkundeten sie in Gruppen das Gelände der Gedenkstätte und beschäftigten sich mit den erschütternden Realitäten des Lageralltags, den Lebensgeschichten der Inhaftierten und den grausamen Verbrechen des NS-Regimes.

Solche Fahrten ermöglichen mehr als nur Wissensvermittlung – sie fördern Empathie, historische Verantwortung und Zivilcourage. Die Reflexion vor Ort und der Austausch untereinander stärken das Bewusstsein für die Bedeutung von Erinnerungskultur und demokratischer Bildung.

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Wir danken allen Beteiligten für die Organisation dieser wichtigen Exkursion.